Wie sich die Fleischproduktion auf die Umwelt auswirkt.
In dem unten dargestellten User-Kommentar sind viele Themen genannt, die ich in diesem Artikel, über Umweltprobleme die in Zusammenhang mit der Fleischproduktion stehen, bearbeiten wollte. In dem Kommentar gibt es aber ein Problem, die Schlussfolgerungen sind falsch. Fleisch ist schlecht für die Umwelt! Dies wird in diesem Artikel mit vielen Quellen belegt und gezeigt werden.
Dies ist der Erste einer Reihe von Artikeln, in denen alle Behauptungen aus dem Kommentar analysiert werden. Im großen und ganzen geht es um Umweltprobleme die aus der Fleischindustrie entstehen. Viel spaß beim Lesen.

Argument 1: Die Flächen die für Tierfutter verwendet werden KÖNNEN nur für Tierfutter verwendet werden – da wächst kein „Menschenfutter“.
Ein Tier benötigt bis zu 10 kg Futter (je nach Tier auch bis zu 18 kg) und mehr als 15000 Liter Wasser, um ein Kilogramm zuzunehmen. Das sind riesige Mengen die der Umwelt sehr zusetzen. (1)
Das hierfür benötige Futter wird zum Teil in Deutschland, aber auch in Regenwaldgebieten wie dem Amazonas oder dem Cerrado angebaut. (2) Dort werden viele einheimische Tiere, aber auch Menschen aus ihrem Lebensraum vertrieben. Außerdem werden viele der benötigten Anbauflächen brandgerodet. Die Regenwaldgebiete in diesen Region sind danach meist für viele Jahre zerstört. Außerdem kann auf den Böden im Regenwald oft nur einmal Soja anbauen werden.
Nach der Ernte sind viele Nährstoffe im dort vorherrschenden nährstoffarmen Boden aufgebraucht. Von den dort bewirtschafteten Flächen auf denen meist Soja steht, werden fast 90 % des angebauten Soja ausschließlich für die Futtermittelproduktion verwendet. (3) Diese Flächen würden ohne die großangelegte Fleischproduktion nicht bewirtschaftet werden. Punkt!

Auf landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland, Europa, den USA, in Amerika allgemein, in Asien und auch in Afrika oder Australien, wo Tierfutter angebaut wird, kann, wie es in der Frage genannt wird, „Menschenfutter“ anbaut werden. Für ein Kilogramm Fleisch wird etwa eine Fläche von 30 bis 50 qm in Anspruch genommen. (4)
Tierfutter besteht, natürlich je nachdem von welchem Anbieter es bezogen und welche Mischung verwendet wird, zu etwa 23 % aus Soja, zu 45 % aus Weizen, zu 30 % aus Gerste und zu zwei bis drei Prozent aus Mineralstoffen. (5) Soja ist für den Menschen eher ungesund, die anderen Getreidesorten könnten aber eins zu eins auch für Menschen verarbeitet werden. Ohne die Fleischproduktion würden die Amazonasgebiete gar nicht für den großflächigen Sojaanbau genutzt und somit würde die Umwelt dort sehr viel weniger belastet werden. Aber auch in Deutschland werden fast zwei Drittel des angebauten Getreides an Tiere verfüttert. (6)

Der größte Sojaexporteur weltweit ist Brasilien mit 123.000.000 Tonne pro Jahr. (7) Größtenteils werden die Pflanzen dort, wie oben schon beschrieben im Amazonasgebiet angebaut, was nur durch Regenwaldrodungen möglich ist. (8) Außerdem gehen bei der Produktion von Fleisch 89-97 % der Energie verlohen. (9) (Das sind mathematisch gerundet also 90 % bis 100 % Verlust, nicht „nur“ 80 % bis 90 %.) Das liegt zum Beispiel daran, dass die Tiere auch Energie zum Leben benötigen.
Und jetzt?
Wenn ein Mensch im Jahr auf fast 60 kg Fleisch verzichtet, dieser Wert stellt den Durchschnittsverbrauch eines deutschen dar, und sich anstatt dessen gesünder und nachhaltiger ernähren würde, könnten etwa doppelt so viele Menschen nachhaltig und auch besser gesättigt werden.
Durchschnittlich isst ein Deutscher pro Jahr etwa 600 kg, davon etwa 60 kg Fleisch. (10) Für ein Kilogramm Fleisch benötigt man etwa 10 kg Futter. Also:
60 kg x 10 = 600 kg -> Eine zusätzlich satte Person. Weniger Fleisch ist also besser für die Umwelt, Gesundheit und Menschen.
Quellen:
(1) https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch
(1) https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html
(2) https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/fleisch/soja-als-futtermittel/
(4) https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch
(5) https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ite/dateien/grunds__tze_der_schweinef__tterung.pdf
(6) https://www.moderne-landwirtschaft.de/fressen-die-tiere-uns-das-getreide-weg
(7) https://de.statista.com/infografik/19136/erntemenge-der-fuehrenden-anbaulaender-von- sojabohnen/
(7) https://tier-im-fokus.ch/wp-content/uploads/2009/10/smilo2.pdf
(10) Mini-Farming (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 29. April 2011 von Brett L. Markham
Noch keine Kommentare.